Aktinische Keratosen: Leitliniengerechte Nachbehandlung bei ablativer Lasertherapie

Zu den Einsatzgebieten ablativer Laser – z.B. von CO2- oder Er:YAG-Lasern (Erbium:Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) – gehört auch die Behandlung aktinischer Keratosen. Ablative Laser schädigen die Hautbarriere und es entstehen Wunden. Um deren Abheilung zu optimieren und Komplikationen zu vermeiden, ist eine adäquate Nachsorge zu empfehlen [1].

Dafür wurde von einigen Laserherstellern bisher weiße Vaseline empfohlen. Die aktuelle S2K-Leitlinie zur Lasertherapie weist jedoch darauf hin, dass Vergleichsstudien Vorteile für andere topische postoperative Optionen zeigen. So führte z.B. in einer klinischen Studie ein Dexpanthenol-haltiges Externum zu einem signifikant schnelleren Wundverschluss als Vaseline, insbesondere in der ersten Phase der Wundheilung (Tag 1-5). Auch auf das kosmetische Ergebnis hatte die Dexpanthenol-haltige Salbe in der postoperativen Wundversorgung einen positiven Einfluss [1, 2].

Hautmodelle bestätigen klinische Studien

Um die biologischen Effekte von Lasersystemen und der topischen Nachbehandlung besser zu verstehen, wurden außerdem Untersuchungen an humanen dreidimensionalen Hautmodellen durchgeführt. Diese Studien bestätigten auf histologischer und Genexpressionsebene, dass Dexpanthenol die Abheilung nach einer Behandlung mit einem CO2- bzw. einem Er:YAG-Laser fördert [3, 4].

Laserunterstützte photodynamische Therapie

Die Effektivität einer photodynamischen Therapie (PDT) bei aktinischen Keratosen mit einer Feldkanzerisierung kann durch den Einsatz von fraktionierten ablativen Lasern (Laser assisted Drug Delivery [LADD]) unterstützt werden [5]. Anhand von Hautmodellen, in denen eine aktinische Keratose simuliert wird, konnte gezeigt werden, dass der Einsatz des ablativen fraktionierten Lasers die Aufnahme von 5-Methyl-Aminolävulinsäure – einem Stoffwechselvorläufer des Photosensibilisators Protoporphyrin IX – signifikant steigert [6]. Auch bei dieser Therapieform geben Hautmodelldaten Hinweise auf eine schnellere Abheilung der Läsionen, wenn mit Dexpanthenol-haltiger Salbe nachbehandelt wird.

 

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Literatur:

[1] S2k-Leitlinie Lasertherapie der Haut, AWMF-Registernummer 013-095, 2022; verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-095l_S2k_Lasertherapie-der-Haut_2022-03.pdf; Zugriff: 25.7.2022

[2] Heise R et al. Cutan Ocul Toxicol 2019; Mar 21:1-16

[3] Huth S et al. Laser Med Sci 2021; 37: 887-894

[4] Marquardt Y et al. Laser Surg Med 2015; 47: 257-265

[5] Falkenberg C et al. Photodiagnosis & Photodynamic Therapy 2021; 34: 102249

[6] Huth S et al. Exp Dermatol 2016; 25(12): 997-999

Prof. Dr. med. Jens Malte Baron

Prof. Dr. Jens Malte Baron

Klinik für Dermatologie und Allergologie
Uniklinik RWTH Aachen

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